Rasen mähen – die 5 besten Tipps und 5 Fehler
Tipp 1: Regelmäßig Rasenmähen
Periodisches Rasenmähen schafft die Basis für eine traumhafte, dichte Grasfläche. Je regelmäßiger gemäht wird, desto besser gewöhnen sich die Halme an die ideale Schnittlinie. Daraus resultiert eine robuste Narbendichte mit vorteilhafter Auswirkung auf die Photosynthesekapazität. Stresssituationen jeglicher Art verkraftet ein solcher Rasen mühelos. Wie oft idealerweise gemäht wird, bestimmen Rasensorte, Saatmischung und Standort. Die folgenden Angaben dienen als Richtwerte:
- Hochwertigen Zierrasen durchschnittlich alle 7 Tage schneiden
- Rasch wachsende Billigmischungen während des Sommers 2 Mal pro Woche
- Sehr langsam wachsender Schattenrasen alle 10-12 Tage
Tipp 2: Die perfekte Schnitthöhe einstellen
Hand in Hand mit der Frage nach dem ‚wie oft wird gemäht‘, geht das Thema der optimalen Schnitthöhe. Als Gedankenstütze hat sich die ‚Ein-Drittel-Regel‘ bewährt. Danach sollte maximal ein Drittel der Grashöhe gemäht werden. Die Art des Rasens sowie die vorherrschende Witterung geben dabei vor, welche Höhe als Idealwert anzusehen ist. Die folgende Tabelle dient als Orientierung für die gängigsten Rasengattungen:
Die richtige Schnitthöhe nach Jahreszeit | Zierrasen | Sport- und Spielrasen | Schattenrasen |
---|---|---|---|
erster Schnitt im Jahr | 80 mm | 80 mm | 100 mm |
normale Witterung | 35-45 mm | 30-40 mm | 70-80 mm |
bei Trockenheit | 50-60 mm | 45-50 mm | 100-150 mm |
bei Dauernässe | 40-50 mm | 35-45 mm | 85-95 mm |
letzter Schnitt im Jahr | 35-45 mm | 30-40 mm | 90 mm |
absolute Mindesthöhe | 20-25 mm | 30-35 mm | 60-70 mm |
Tipp 3: Nie bei nasser Witterung schneiden
Bei Regen sollte der Rasenmäher im Geräteschuppen verbleiben. Wird ein Rasen im durchnässten Zustand gemäht, kommt kein sauberes Schnittbild zustande. Darüber hinaus verklumpt das Schnittgut und der Rasenmäher wird über Gebühr strapaziert. Obendrein sinken die Räder eines gewichtigen Motorrasenmähers in den nassen Boden ein und beschädigen die Gräserwurzeln.
Tipp 4: Prinzipiell mit scharfen Messern und hoher Drehzahl mähen
Damit die rotierenden Messer ein harmonisches Schnittbild herzaubern, sollten sie möglichst scharf sein. Präsentieren sich die Schnittflächen stark ausgefranst, gehören die Messer Nachgeschliffen.
Die Höhe der Drehzahl des Rasenmähermotors nimmt überdies einen entscheidenden Einfluss auf das Schnittbild. Rotiert der Messerbalken mit einer Geschwindigkeit von 3.000 Umdrehungen pro Minute, erhalten Sie eine Rasenfläche wie aus dem Ei gepellt.
Tipp 5: Schnittgut nicht liegen lassen
Während im Nutz- und Ziergarten das Mulchen zu den fundamentalen Pflegearbeiten zählt, wirkt sich dieser Umstand auf dem Rasen kontraproduktiv aus. Unter dem Grasschnitt finden Pilzsporen und andere Krankheitserreger ideale Lebensbedingungen, um sich von hier aus explosionsartig auszubreiten.
Es daher Pflicht, nach jedem Schneiden die Reste mit dem Rechen zusammenzukehren und zu entsorgen. Diese Prämisse gilt indes nicht, wenn man den Rasen mit einem Mulchmäher schneidet. Dieser zerkleinert das Schnittgut in winzig kleine Teile, die als natürlicher Dünger fungieren.
Fehler 1: Rasen zu früh schneiden
Neigt sich der Winter dem Ende zu, erinnert der Rasen an einen herausgewachsenen Haarschnitt. Wer jetzt zu früh loslegt, erweist seiner grünen Visitenkarte einen schlechten Dienst. An diesen Merkmalen erkennen Sie den idealen Zeitpunkt für den ersten Rasenschnitt der Saison:
- Die Halme haben eine Höhe von 80 bis 100 Millimeter erreicht
- Es sind keine längeren Frostperioden mehr zu erwarten
- Die nächtlichen Temperaturen sinken nicht mehr unter 5 Grad
Wer es ganz genau wissen will, addiert ab Januar alle Temperaturen über 0 Grad Celsius. Ergibt die Summe 180, ist die Zeit reif zum ersten Rasenmähen und anschließendem Vertikutieren.
Fehler 2: Rasenfläche zu kurz mähen
Durfte der Rasen über einige Wochen ungehindert wachsen, verlagert sich der Vegetationspunkt aufwärts. Wird jetzt in einem Durchgang auf die Mindesthöhe gemäht, fällt der Rasen in einen Schockzustand. So handhabt man es richtig:
- Den Rasen zunächst auf höchster Schnittstufe des Mähers schneiden
- In einer zweiten Etappe die Grashalme nach der ‚Ein-Drittel-Regel‘ kürzen
- Nach einer Woche wird dann auf die ideale Schnitthöhe gemäht
Fehler 3: Rasenmähen unter praller Sonne
Kommen sommerlich warme Temperaturen und pralles Sonnenlicht zusammen, will die Tageszeit zum Rasenmähen mit Bedacht gewählt sein. Wird der Rasen zur Mittagszeit gemäht, verbrennen die Halme an den Schnittwunden innerhalb von Minuten. Das Ergebnis ist ein braun-gelber Rasen, der sich nur schwerlich erholt.
Idealerweise schneidet man den Rasen in den kühleren Morgen- oder Abendstunden.
Fehler 4: Ungemähte Fläche betreten
Eigentlich hat man alle der 5 besten Tipps beherzigt und dennoch kommt nach dem Rasenmähen ein ungleichmäßiges Schnittbild heraus? In diesem Fall hat sich ein weit verbreiteter Fehler eingeschlichen, der im Arbeitseifer der Rasenpflege unbemerkt bleibt. Werden die Grashalme kurz vor dem Schneiden niedergetreten, richten sie sich nicht rechtzeitig auf. Die Rasenmähermesser erfassen diese Stellen nicht, was in einer welligen Fläche resultiert.
Fehler 5: Rasenmähen vor der Zeit eingestellt
Nähert sich das Gartenjahr dem Ende entgegen, tritt einer der häufigsten Fehler rund um das Rasenmähen zutage. Im Bewusstsein, dass der Rasen lang genug in die kalte Jahreszeit gehen sollte, wird viel zu früh nicht mehr gemäht. So wird es richtig gemacht:
- So lange es das Wetter erlaubt, wird im bewährten Turnus gemäht
- Das Wachstum der Gräser setzt sich fort bis zum ersten Frost
- Im Anschluss an die erste Frostnacht, kommt der Rasenmäher zum letzten Mal zum Einsatz
Idealerweise hat man eine kleine Tabelle zur Hand, um darin die optimale Schnitthöhe für die Winterzeit nachzulesen.
Tipps & Tricks
Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Sichelmäher und einem Spindelmäher? Der meist verwendete Sichelmäher schlägt mit rotierenden Messern die Grasspitzen ab. Der Spindelmäher dagegen schneidet die Halme mit einem sich drehenden Zylinder sanft ab, wie mit einer Schere. Die Heimat des Spindelmähers ist übrigens England, das Mutterland des perfekten Rasens.
Quelle: Gartenjourna